Besuch in der Bio-Bäckerei
3. November 2016
Na klar, die Mitglieder der Osteoporose Bremen-Nord haben sich dem Verein angeschlossen, um etwas für ihre Gesundheit zu tun. Dass zu einer gesunden Lebensweise nicht nur die Teilnahme an den Übungen in der Trocken- oder Wassergymnastik gehört, sondern dass auch eine gesunde Ernährung viel zum Wohlbefinden beiträgt, das hat sich inzwischen herumgesprochen. So war es nur folgerichtig, dass der Verein das Hauptnahrungsmittel der Deutschen, das Brot, einmal näher betrachtete. In seinem Jubiläumsjahr war die Besichtigung der Bio-Bäckerei „Backstube“ in Vegesack ein Angebot unter vielen. So versammelten sich die Mitglieder im Nebenraum der Bäckerei, wo sie von den Inhabern, Birgit und Rainer Knoll, herzlich begrüßt und mit Kaffee und Kuchen bewirtet wurden.
In einem Rückblick erinnerte sich Herr Knoll an die Anfangszeiten. „Ich wollte nicht länger nur die Tüten mit den fertigen Backmischungen aufreißen, meinem Beruf als Bäcker wieder Ehre erweisen“, begründete er seine Abkehr von der industriemäßigen Herstellung der Backwaren. Nur noch aus kontrolliertem Anbau sollten die Bio-Produkte hergestellt werden. Von vornherein wurden mit gleichgesinnten Bäckereien Richtlinien aufgestellt, in denen festgelegt wurde, was ein Bio-Brot ausmacht. Diese Richtlinien wurden sogar 1992 von der EU in leicht modifizierter Form als EG-Bio-Verordnung übernommen. Unterstützt von seiner Frau, die als Konditorin für die Kuchen zuständig ist, ging es 1983 mit 2 Sorten Kuchen und 5 Sorten Brot los. „Mein Traum war immer ein Café“, so Birgit Knoll. Und im Laden in der Lindenstraße konnte sie ihn verwirklichen. Neben den Bio-Kuchen bietet sie auch Tagessuppen, Pizza, Quiche und Salate an. Schnell sprach sich die Qualität der Erzeugnisse herum, sodass sich das Angebot bis heute auf 30 Brote und 25 Kuchen gesteigert hat. In viele Gegenden werden die Waren inzwischen mit den eigenen, gasbetriebenen Fahrzeugen ausgefahren. Viele Informationen über Getreidesorten, über die in „normalen“ Backwaren verwendeten Enzyme und Zusatzstoffe, aber auch über die schonende Backweise ließen die Gäste einen kleinen Eindruck davon bekommen, wie sehr sich die Bio-Bäckerei von der üblichen Herstellung unterscheidet.
Nach den vielen theoretischen Infos folgte dann ein Rundgang durch die blitzblanke Backstube. Erst einmal wurden Überzieher für die Schuhe und Kappen für die Haare verteilt. Hygiene und Sauberkeit werden hier sehr hoch bewertet. Dann folgte die Vorstellung vieler Spezialmaschinen, die die Arbeit erleichtern. Eindruck machten die großen Backöfen, deren Abwärme gleich wieder zum Beheizen der Gebäude und zur Warmwassererzeugung dient. Aber auch die Schlagmaschinen, das Schoko- und Teigband, der große Hebekipper oder die Teigrolle ließen die Besucher staunen. Dann noch ein Gang in den Vorratskeller. Der Vorrat an Mehlen und Zutaten für circa eine Woche sorgt dafür, dass die Arbeit bei kurzzeitigen Lieferausfällen weitergehen kann. Insgesamt sind in der Bäckerei bis zu 80 Mitarbeiter beschäftigt. Und auch für diese haben die rührigen Inhaber einen Weg gefunden, die „normale“ Arbeitszeit, die gewöhnlich mitten in der Nacht beginnt, durch ein Schichtsystem auf die Zeit zwischen sieben und zwei Uhr umzustellen. Nach so vielen Informationen ließen es sich die meisten Besucher nicht entgehen, noch einige der Erzeugnisse einzukaufen. Sicher werden sie beim Adventskaffeetrinken am 11. Dezember in der Strandlust (Beginn 14:30 Uhr, Karten mittwochs 9 bis 12 Uhr in der Geschäftsstelle Milchstraße 3) den anderen Vereinsmitgliedern von der tollen Bäckerei in unserem Bremen-Nord und von den wohlschmeckenden, gesunden Erzeugnissen erzählen.