Die Ernährungspyramide

6. Juli 2019

Na klar – Jeder weiß, dass er sich gesund ernähren sollte. Und viele haben auch schon einmal etwas von der „Ernährungspyramide“ gehört. Aber welche Speisen sind gesund? Und was sagt die Ernährungspyramide eigentlich aus? Aufklärung gab es bei einem Vortrag im Bürgerhaus Vegesack. Die Ernährungsberaterin Cornelia Dolezalek war von der Selbsthilfegruppe Osteoporose Bremen-Nord e.V. gebeten worden, den Vereinsmitgliedern Erkenntnisse zur gesunden Ernährung, die ja auch für die Knochenstabilität so wichtig ist, zu vermitteln. Frau Dolezalek, die Am Vegesacker Bahnhofsplatz 2 eine Praxis betreibt, kann auf langjährige Erfahrung als Diätassistentin und Köchin zurückgreifen. Im Alter, so Frau Dolezalek, hat der Körper einen abnehmenden Energiebedarf. Sie empfiehlt daher, etwa die Hälfte des Tagesbedarfs durch Gemüse und Salat abzudecken, ein Viertel mit kohlenhydrathaltigen Lebensmitteln und ein Viertel mit eiweißhaltigen.

Anhand einer die Ernährungspyramide darstellenden Grafik erläuterte sie die einzelnen „Schichten“ der gesunden Ernährung. An unterster Stufe, und damit die Stufe, von der man am meisten zu sich nehmen sollte, stehen die Getränke. Etwa 30 bis 40 Milliliter pro kg Körpergewicht sollten pro Tag aufgenommen werden. Hierbei zählen auch Flüssigkeiten, die zum Beispiel über saftiges Obst oder Suppen „getrunken“ werden. In der nächsten Stufe der Pyramide finden sich Obst und Gemüse. Drei Portionen Gemüse und zwei Portionen Obst empfiehlt die Fachfrau pro Tag, um ausreichend Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe zu sich zu nehmen. Weiter geht es auf der nächsten Stufe mit den Kohlenhydraten. Pellkartoffeln und Vollkornbrot sind dem Weißbrot und der Torte oder Schokolade vorzuziehen. Nudeln, Reis und ähnliche Erzeugnisse sollten als Vollkornprodukte gewählt werden. Hier lautet der Vorschlag: drei Portionen am Tag. Die Eiweiße, die die nächste Stufe der Pyramide darstellen, sind wichtig für die Muskulatur und die Knochen.

Zu jeder Mahlzeit sollte ein eiweißhaltiges Lebensmittel genommen werden. Es gibt die Eiweiße in vielfältiger Form. Bekannt ist, dass Fisch und Fleisch Lieferanten sind, dass aber auch Hülsenfrüchte viel des wertvollen Stoffs enthalten, ist weniger offensichtlich. Circa 1,0 bis 1,2 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht und Tag (bei Übergewicht etwas weniger) lautet hier die Empfehlung. Interessant: Macht man eine Diät, bei der zu wenig Eiweiß zugeführt wird, bauen die Muskeln ab. Aber gerade die Muskeln verbrauchen Kalorien. Schwinden sie, wird nicht genügend Energie verbraucht, man nimmt wieder zu – der bekannte JoJo-Effekt. Über den Eiweißen sind die Fette angesiedelt. Fett ist wichtig für den Körper, vor allem die mehrfach ungesättigten Fettsäuren/ Omega-3 Fettsäuren haben positive Eigenschaften: Sie wirken entzündungshemmend, sind wichtig für Gehirn- und Nervenzellen, für die Augennetzhaut, als Prävention gegen Alzheimer und als Schutz vor Knochenabbau. Bleibt noch die oberste Stufe: Alkohol, Snacks, Süßes. Man muss es wohl nicht extra erwähnen, dass hier geizig zu sein eine positive Eigenschaft ist.

Viele Details und Erklärungen, Antworten auf Nachfragen und Tipps für den Alltag machten den Vortrag von Frau Dolezalek sehr interessant und informativ. Natürlich konnten in der begrenzten Zeit nicht alle Fragen geklärt werden. Wer daher ernährungsbedingte Probleme hat, sollte sich nicht scheuen, Frau Dolezalek in ihrer Praxis aufzusuchen. Fazit: Eine Lebensweise mit vollwertiger Ernährung, ausreichender Eiweißversorgung, maßvollem Kaffeegenuss, ohne Nikotin, mit viel frischer Luft und altersgerechtem Sport ist eine Chance auf ein gesundes Leben.